Ausstellungseröffnung

Unsere Ausstellungseröffnung „In Deutschland wartet das Paradies auf uns“ – griechische Arbeitsmigration in Nordwestdeutschland am 19. Dezember im Küstenmuseum Wilhelmshaven war ein voller Erfolg!

Eröffnungsrede

Prof. Dr. Nicole Immig (Justus-Liebig-Universität, Gießen) Gastvortrag zum Thema Arbeitsmigration

Galerie

Sven Ambrosy Landrat im Landkreis Friesland
„Die Ausstellung ist spannend und wichtig, zeigt sie doch am Beispiel der Olympia-Werke, wie wichtig auch Arbeitsmigration für den wirtschaftlichen Erfolg unserer Region in der Nachkriegszeit war. Diese Ausstellung berichtet von erfolgreicher Integration der Griechinnen und Griechen. Herzlichen Dank an die Macherinnen und Macher dieses wertvollen  regionalen Beitrags. Ich wünsche der Ausstellung viele Besucherinnen und Besucher!“
Georg HabsMitglied des Vorstandes "Aktives Museum Spiegelgasse" für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden e.V. (AMS) und ehemaliger Leiter der Multimediaabteilung, Stadtarchiv Wiesbaden)
Die zweisprachige Ausstellung “In Deutschland wartet das Paradies auf uns“ ist etwas Besonderes. Sie richtet sich an Menschen, die Deutsch, die Griechisch oder Beides sprechen und lesen können. Wer das Griechische nicht beherrscht, der kann die Hälfte der Texte ebenso wenig entziffern wie diejenigen, denen das Deutsche fremd ist. Hier gibt es kein zweierlei Maß, keinen Heimvorteil für eine Gruppe: Bikulturelle Kompetenz ist der Schlüssel zum vollständigen Verständnis des Ganzen. Jede und jeder erfährt im Erlebnisraum „Ausstellung“, wo seine Grenzen liegen. So viel zum Offensichtlichen. Anderes hat sich mir in seiner Bedeutungstiefe erst auf den zweiten Blick erschlossen. Das gesprochene Wort griechischer Arbeitsmigrantinnen und -migranten bildet einen Schwerpunkt der Ausstellung. Diese Zitate sind oft eigenwillig, stellen das Kommen und Gehen aus dem Blickwinkel derer dar, die es in eigener Person erlebt haben. Dass die Betroffenen-Kompetenz in der Ausstellung einen so deutlichen Niederschlag findet, ist der Interview-Technik von Maike Wöhler zu verdanken. Sie hat nicht einfach Auskünfte eingeholt. Sie hat knappe Fragen gestellt und lange Antworten zugelassen, in welchen sich ihre Gesprächspartner auf das konzentrierten, was ihnen selbst besonders am Herzen liegt. Nicht stur einem vorgefertigten Fahrplan zu folgen, sondern dem nicht Erwarteten breiten Raum zu lassen, das hat Gegenstände des Erinnerns und Formen der Auseinandersetzung mit Erinnertem zu Tage befördert, die oft außenvor bleiben, wenn Studienmacher ihre Arbeitshypothesen allzu ernst nehmen und sich zu wenig „fröhliche Wissenschaft“ gestatten. In der Wilhelmshavener Ausstellung sind Zeitzeuginnen und Zeitzeugen jedenfalls keine Objekte einer distanzierten Außen-Betrachtung, sondern höchst lebendige Subjekte eigener Erinnerungsarbeit – und das ist gut so!
de_DEDeutsch